Neben den jährlichen Waldwirtschaftsplänen sollen diese insbesondere durch das Instrument des sogenannten Forsteinrichtungswerks, also der 10-jährigen Planung für den Wald, verfolgt werden. Da nun gerade die Neuaufstellung dieses Planes anstehe, müsse diese Gelegenheit für einen entschiedenen Paradigmenwechsel genutzt werden.
„Selbstverständlich soll und wird unser Wald auch weiter Quelle für hochwertiges Holz sein und bleiben. Weil er aber für uns und die kommenden Generationen noch sehr viel mehr ist, müssen wir nun umdenken und ihm helfen wieder gesund zu werden, ohne dass er dabei große Gewinne abwerfen muss“, zeigt sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ralf Bachmann überzeugt.
Daher stehe in Zukunft auch nicht mehr die Holzproduktion im Zentrum der Anforderungen an den Wald, sondern stärker dessen Eigenschaft als Erholungsraum, Klimastabilisator, Wasserspeicher und Biotop unzähliger Lebewesen.
„In enger Abstimmung mit dem von uns beauftragten Forstdienstleister HessenForst wollen wir dem Wald endlich auch die nötige Zeit geben, zur Ruhe zu kommen. Das bedeutet ein weitaus geringerer Einschlag als in den letzten Jahren, eine schonende Beförsterung an sich, der Schutz des Waldbodens vor unnötiger Verdichtung oder eine angemessene Bescheidenheit bei der Anpflanzung fremder Baumarten“, ergänzt Fraktionsvorsitzender Matthias Hannes.
Grundlage der weiteren politischen Arbeit bildet ein 17 Punkte umfassendes Positionspapier, das neben den Grundzügen der naturnahen Bewirtschaftung auch auf Aspekte der Jagdpraxis oder der forstlichen Behandlung der Eltviller Windvorrangflächen eingeht.
Auch sollten die Waldbestände nicht vorrangig auf eine Altersklasse beförstert werden, sondern Bestände mit möglichst unterschiedlichen Baumaltern beinhalten. Gerade in geschützten Gebieten solle möglichst auf schwere Maschinen und Fahrzeuge verzichtet werden, wenn dort überhaupt Forstmaßnahmen erforderlich sind. Denn diese schweren Maschinen verdichteten den Waldboden, der dann nur schwerer wieder als Grundlage eines gesunden Waldes dienen könne. Daher solle konkret auf die künftige Ausweisung weiterer Rückegassen verzichtet werden. Ein weiteres Ziel ist die Förderung der Biodiversität, die auch durch das Land Hessen gefördert werde. Bei geeigneten Maßnahmen der Waldpflege oder der Einzelstammentnahme solle das klassische Modell des Rückepferdeeinsatzes geprüft werden, der sich in immer mehr Revieren im Bundesgebiet wieder bewähre.

Das Positionspapier ist auf der Webseite der SPD Eltville unter diesem Beitrag abrufbar. Die Partei freut sich sehr über Anregungen, Fragen und Hinweise aus der Bevölkerung zum Papier.
„Und selbstverständlich freuen wir uns auch sehr über Vorschläge und Meinungen zur Zukunft unseres Waldes, die wir in die weiteren Beratungen zum Forsteinrichtungswerk und den jährlichen Waldwirtschaftsplänen einbringen können“, so Bachmann abschließend.