Geht es um die Umwelt und die Schönheit der Stadt, dann sind sich die demokratischen Parteien Eltvilles oftmals sehr nah. Dass dies auch ganz praktisch funktioniert, bewiesen Vertreter von CDU, Grünen, SPD und BLL beim Clean-up am 10. Juli. Über 50 Helferinnen und Helfer sammelten Müll am Schulzentrum, rund um die Klostermühle, am Rhein und an der Weinhohle auf. Egal ob Stadträtin, Stadtverordneter, Ortsvorsteherin oder Ortsbeirat: Die Aktion sollte auch zeigen, dass ehrenamtliche Politik Spaß macht, der Stadt einen Nutzen bringt und Politiker nicht immer nur reden, sondern auch anpacken können. Dass sich für solche Arbeit niemand zu fein ist, haben die Ehrenamtlichen und die unterstützenden Eltviller Bürgerinnen und Bürger bewiesen. In wenigen Stunden kamen so mehrere dutzend prall gefüllte Säcke mit über 300 Kilogramm Müll zusammen, die der Betriebshof dankenswerter Weise abholte und entsorgte.
Der CDU-Vorsitzende Andreas Bsullak ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis, dass sich aus einem gemeinsamen Antrag bei der vergangenen Stadtverordnetenversammlung ergab.
„Eine schöne Aktion, die beweist, dass miteinander vieles möglich ist, wenn alle mitziehen.“, meinte Bsullak der sich eine Fortsetzung der Aktion durchaus vorstellen kann.
Ging es beim gemeinsamen Antrag noch um Zigarettenstummel, die achtlos weggeworfen nicht nur unschön, sondern auch umweltbelastend sind, so zeigte sich beim Aufräumen schnell ein anderes Bild.
„Kindersitze, Spielzeuge und Autoreifen habe wir aus den Büschen gezogen – ein Beleg, dass wir mehr Aufklärung leisten müssen“, sagte Sigrid Hansen von den Grünen.
Gerade rund um die Brücken der B42 im Norden Eltvilles hatten die Helfer mächtig zu tun. Schnell waren die Müllsäcke voll. Allerdings gab es auch Positives zu berichten. Die Kolonne am Rhein kam sehr schnell voran und musste nur gelegentlich Plastik aufpicken und fachgerecht entsorgen. Eltvilles Schmuckstück sah schon sehr gepflegt aus.
„Bei uns waren auch ein paar Kinder und Jugendliche dabei, die nun lernen, dass ein weggeworfenes Stück Plastik in den Rhein gespült bald im Ozean landet“, verdeutlichte der SPD-Vorsitzende Tilo Maier einen weiteren pädagogischen Nachhaltigkeitsaspekt.
Für Mark James Ellis von der BLL steht die Stadt selbst im Vordergrund.
„Beim Aufräumen sehen wir, wie viele Touristen mittlerweile in Eltville sind und die Weinstände und Außengastronomie nutzen. Da soll die Stadt doch einen sauberen Eindruck hinterlassen“, unterstrich Ellis.
So vielfältig die Beweggründe so erfolgreich war die Premiere und zeigt, dass gemeinsame Aktionen zielführend sind. So standen die Stadtverordneten auch in kleinen Grüppchen beim Abschlusswein und redeten über die kommende Stadtverordnetensitzung. In einem Ton, der auch darauf schließen lässt, dass sich durch gemeinsames Anpacken auch das politische Klima verbessern kann.