In Zeiten des Corona-Lockdowns haben viele von uns einen großen Satz in Richtung Digitalisierung gemacht- manche vielleicht nicht ganz freiwillig. Geht es nach der SPD, soll dies auch nach dem Lockdown möglich sein. Die SPD-Fraktion hat einen Antrag zur kommenden Stadtverordnetenversammlung eingereicht, der digitale Termine im Rathaus ermöglichen soll. Konkret beantragen die Genossen, dass es im Rathaus auch Online-Termine geben soll. Berufstätige sollen Termine an den Tagesrandzeiten und am Samstag nach Vorabsprache vereinbaren können.
„Die städtischen Bediensteten leisten großartige Arbeit. Wichtig wäre aber, dass auch ein Rathaus seinen Servicegedanken dem Zeitgeist anpasst“, meint Tilo Maier von der SPD.
Beispiele aus der Wirtschaft zeigen da den Weg auf. Banken und Versicherungen bieten schon seit Jahren Termine in den Randzeiten an. Im Handwerk läuft es ähnlich. Für Angestellte im Einzelhandel ist Service am Samstag Normalität. Berater und Verkäufer aller Art haben in Corona-Zeiten Video-Calls neu- oder wiederentdeckt.
Onlinetermine können zwar zurzeit nicht alle behördlichen Vorgänge technisch und rechtssicher abdecken, bei Beratungen und Informationen ist es aber problemlos möglich. Auch Modellprojekte dürften für eine nachhaltige Stadt wie Eltville möglich sein, die gewisse Digitalisierungsmöglichkeiten testet. Keinesfalls sollen die städtischen Angestellten jedoch Mehrarbeit aufhäufen. Durch kluges Management und Flexibilität ist jedoch manches leistbar.
Auch Michael Prinz von der SPD Erbach sieht im digitalen Bürgerservice einen wachsenden Bedarf.
„Meine Bank schickt mir unaufgefordert eine neue Bank- oder Kreditkarte – nur zu Verlängerung eines Kinderausweises muss ich Urlaub nehmen – dass passt heute nicht mehr.“
Bürgernähe beginnt für die SPD beim Service. Der richtige Ansatz lautet daher: Suche Services, die schon jetzt digitalisiert und flexibilisiert werden können.