Die Eltviller SPD möchte die Schulen im Kreis auf das nächste Level der Digitalisierung bringen. Ein entsprechender Antrag des Ortsvereins Eltville wurde beim Unterbezirksparteitag in Niedernhausen einstimmig beschlossen. Das Ziel des Antrages: Die digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte steigern, die technische Infrastruktur der Schulen verbessern und die Medienausbildung bei den Schülern neu ausplanen.
„Es reicht nicht jedem Kind mit Laptop oder Tablet auszustatten, wenn die Server oder Bandbreiten in der Schule nicht vorhanden sind oder es überhaupt an Lernplattformen fehlt“, meint der Eltviller Stadtverordnete Tilo Maier
Das Homeschooling während des Corona-Lockdowns hat gezeigt, dass Schulen und Lehrer sehr unterschiedliche Online-Angebote bereithielten. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass in manchen Fällen das Senden von E-Mails bereits das höchste digitale Mittel war. Das kann jedoch nicht so bleiben, weshalb dringend Investitionen in Programme, Lizenzen und Technik notwendig sind. Gleiches gilt für die Fortbildung. Auch hier hing es stark von der Kompetenz des Lehrers ab. Maier, selbst Vater zweier schulpflichtiger Kinder, erlebte höchst unterschiedliche Kompetenzen. Diese reichten von eigenen youtube-Channels einerseits, verloren sich aber andererseits bei nicht-vorhanden dienstlichen E-Mail-Accounts. „Manche Lehrkraft war schlicht nicht erreichbar, das ist im Jahr 2020 und einer Auslastung mit Smartphones von über 90 Prozent der Bevölkerung einfach kein akzeptabler Zustand.“ Von einem Standard ist man weit entfernt. Auch beim Unterricht erwartet die SPD ein Umdenken. Anstatt einseitig auf die Gefahren von sozialen Medien hinzuweisen, wäre eine fachgerechte Nutzung von Lernprogrammen und Onlineplattformen sinnvoller.
Initiative im Eltviller Stadtparlament
Schulpolitik ist Kreissache aber auch die Kommunen dürfen es sich bei der Frage der Zuständigkeit nicht zu einfach machen. Zu eklatant waren die Unterschiede beim Homeschooling, je nach Bildungsstand oder finanziellen Möglichkeiten der Eltern.
„Wir müssen einfach erkennen, dass viele Schüler vom digitalen Lernen abgeschnitten waren, weil es keine Geräte, keine Verbindungen oder schlicht keine Kompetenzen gibt. Das darf sich nicht wiederholen“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Hannes.
Ein entsprechender Antrag liegt bereits vor, dessen Wesenskern darauf zielt, die Lücken im System ausfindig zu machen und diese zu schließen. „Wir kommen nicht weiter, wenn alle nur mit dem Finger auf Kreis, Land oder Bund zeigen. Wir vor Ort wissen, wo es Probleme gibt. Diese können technischer Natur sein oder es scheitert am Wissen. Beides ist abänderbar, so man will“, führt Hannes weiter aus. Deswegen möchte die SPD, dass auch der Magistrat der Stadt dabei hilft, dass vor Ort die Probleme der Digitalisierung gelöst werden. So es dazu von anderer Stelle Mittel gibt, kann es der Stadt doch nur Recht sein.