
Zeitgemäßer Bürgerservice wird trotzdem sichergestellt
Eltviller SPD gibt sich mit Mehrheitsentscheidung der Bedenkenträger in der Stadtverordnetenversammlung nicht zufrieden / Mängelmelder gibt es trotzdem auch für Eltville
Aus Sicht der Eltviller SPD ist die Ablehnung eines digitalen Mängelmeldeformulars durch die Stadtverordnetenmehrheit aus CDU und ehemaligen Republikanern ein schlechter Treppenwitz. „Wie sich beispielsweise in Taunusstein oder Idstein gezeigt hat, ist der direkte Draht zum Rathaus über PC oder Smartphone ein aktuelles und zeitgemäßes Angebot, das gerne angenommen wird“, erklärt Stadtverordneter Ralf Bachmann. Mit einem solchen Mängelmelder ist es möglich, beispielsweise den Hinweis auf einen Straßenschaden, eine Beschmierung oder volle öffentliche Abfalleimer verbunden mit einem digitalen Foto direkt ins Rathaus zu schicken, damit dort umgehend die Beseitigung veranlasst werden kann.
„Wir können die Argumente der CDU und des früheren Republikaners gegen das Angebot in keiner Weise nachvollziehen. Das einzige Argument war, ein solcher Mängelmelder mache die Ortsbeiräte arbeitslos, da sich die Bürger mit ihren Anliegen schließlich an die Ortsvorsteher richten sollten. Das kann und darf aber jede Bürgerin und jeder Bürger selbst entscheiden, wie sie oder er damit umgeht. Dernn schließlich sind nicht die Bürger für die Ortsbeiräte da, sondern umgekehrt“, ergänzt der SPD-Vorsitzende und Stadtverordnete Andreas Panz.
Mit der rückwärtsgewandten Entscheidung in der Stadtverordnetenversammlung werde damit leider eine einmalige Chance vertan, den aktuellen Neuaufbau der städtischen Webseite unter www.eltville.de und das dortige klassische Kontaktformular um die notwendigen Ergänzungen zu erweitern. Insbesondere sei das Ausbleiben eines solchen Angebots deshalb bedauerlich, da die neue Webseite sowieso tauglich für mobile Endgeräte wie Tablets und Smartphones aufgestellt werde.
Auch habe sich die SPD mehr Engagement in der Sache von Bürgermeister Patrick Kunkel (CDU) erhofft. Die Umsetzung der Funktionalität sei schließlich ohne großen Aufwand und Kostenansatz möglich, wie seine beiden Kollegen aus Idstein und Taunusstein gezeigt hätten. Offensichtlich habe der Eltviller Bürgermeister aber in Sachen moderner Kommunikationsmedien gegenüber den Bürgern leider nur ein ausgeprägtes Sendungsbewusstsein, aber nur eine stark eingeschränkte Empfangsbereitschaft.
„Die Zeit ist aber zum Glück schon weiter als die Bedenkenträger gegen einen zeitgemäßen Bürgerservice“, so Bachmann. Die SPD verweist damit auf das bundesweit verfügbare Anliegenmanagementsystem „Mängelmelder“ (www.mängelmelder.de), über das die Bürgerinnen und Bürger genau mit den im Antrag geforderten Möglichkeiten mit dem Rathaus ebenfalls in Kontakt treten können, um dort Anregungen, Lob oder Mängel im öffentlichen Raum zu melden. In dieser Variante nehme jedoch das Anliegenmanagementsystem zielgenau mit dem richtigen Ansprechpartner der Verwaltung Kontakt auf und leite das Anliegen dorthin weiter. Das Sytem übernehme damit eine Art Mittlerdienst.
Der Mängelmelder ist dabei aber völlig kostenfrei, einfach zu bedienen und habe auch einen Test durch die SPD bereits erfolgreich bestanden, weshalb er klar und uneingeschränkt beworben werden könne. „Auch wenn es in der Stadtverordnetenversammlung leider noch keine Mehrheit für einen zeitgemäßen Bürgerservice gibt, brauchen die Eltvillerinnen und Eltviller trotzdem nicht auf die neuen Möglichkeiten verzichten“, so Bachmann und Panz abschließend.